Rassistisch motiviertes Attentat in Peine
Am Samstag, den 17.06.2023, wurde ein 22-jähriger Passant aus rassistischen Motiven mit einer Armbrust angegriffen und verletzt.
Der Täter, der zusätzlich mit einer Machete bewaffnet war, habe laut Augenzeugen und übereinstimmenden Medienberichten gezielt Jagd auf vermeintlich migrantisch aussehende Personen gemacht. Er trug ein T-Shirt der bekannten und verbotenen Neonazi-Band "Landser".
Der Täter konnte noch vor Ort von der Polizei festgenommen werden.
Wir sprechen allen Betroffenen unser tiefes Mitgefühl aus und wünschen den Verletzten - körperlich wie seelisch - rasche Genesung.
Wir sind wütend. Das Attentat steht in einer Reihe rechter Gewalttaten, die in der Bundesrepublik seit 1990 mindestens 219 Todesopfer und zahlreiche Verletzte gefordert haben. Darüberhinaus sind hunderte bewaffnete Neonazis in Deutschland untergetaucht. Auch in Peine war das Narrativ eines psychisch kranken Einzeltäters schnell zur Hand, lediglich durch den offensichtlichen neonazistischen Bezug aufgrund der Kleidung und den Interventionen von Augenzeugen wurde ein rechtes Motiv überhaupt ins Gespräch gebracht, inzwischen werden nach und nach Verbindungen in rechtsradikale Kreise bekannt.
Rassistische Gewalt gedeiht auf dem Boden der aktuellen Diskurse, in denen gegen Geflüchtete gehetzt, Nationalismus propagiert und der Rechtsradikalismus in Deutschland bagatellisiert wird.
Wir rufen als Teil des Bündnisses "Tolerantes Peine" dazu auf, am Donnerstag, den 22.06.2023 um 18:30 Uhr in die St.-Jakobi-Kirche zu kommen, um ein Zeichen gegen rechtsradikale Gewalt in Peine und überall sonst zu setzen.